Mit dem Strom schwimmen

Wie die meisten von Ihnen sitze ich an meinem Computer und habe eine To-Do-Liste unter meinem Bildschirm. Neben einer Reihe von alltäglichen Aufgaben, die ich seit einigen Wochen ignorieren konnte (Badezimmer putzen, Steuern machen), gibt es einige, die ich einfach nicht länger aufschieben kann. Die Aufgabe „Blogbeitrag schreiben“ ist mir direkt ins Auge gesprungen.

Man könnte meinen, dass dies einfach wäre, wenn man heutzutage so viel Zeit zu Hause verbringt. Aber mir wird klar, dass der Fluch jeder Handlung darin besteht, motiviert zu sein. Wie kann ich motiviert bleiben, über die Dekoration meines Zuhauses zu sprechen, wenn es so schwierig ist, das Haus zu verlassen, sich von der Umgebung inspirieren zu lassen und allgemein so wenig Energie zu haben, nachdem ich mich um meine Familie gekümmert habe?

An dieser Stelle möchte ich eine Übung namens „Hingabe “ vorstellen. Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei um das Konzept, in Krisenzeiten mit dem Fluss des Lebens zu schwimmen, anstatt dagegen anzukämpfen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Aber in Zeiten, in denen Sie das Gefühl haben, die Kontrolle zu verlieren, können Sie mit dieser Übung geistig umschalten. Indem Sie loslassen, was Ihrer Meinung nach sein sollte , können Sie annehmen, was sein könnte . Anstatt wie immer gegen den Strom zu schwimmen, können Sie sich dem offenen Meer hingeben und sehen, was der Ozean zu bieten hat. Beängstigend.

In Zeiten wie diesen ein Unternehmen zu führen, bringt mich automatisch aus der Kontrolle. So viele bewegliche Teile liegen jetzt auf der Strecke und ich versuche, sie zu ersetzen, damit ich zusammenschustern kann, was mich meiner Meinung nach durchbringen wird. Ich schwimme gegen den Strom, aber mir fehlen ein paar Flossen zu viel. Was soll ich tun? Denken Sie an Rabatte, Social-Media-Aktivitäten, aktuelle Trends. Denken Sie an neue Stoffe, Website-Verkehr, Reduzierung der Herstellungskosten, Designfehler ... alles, was ich verbessern kann, damit alles so läuft, wie es sollte. Aber während all diese Dinge in einer normalen Welt relevant wären, leben wir gerade nicht in einer.

An diesem Punkt musste ich einfach aufhören. Alles wie immer schien sinnlos. Keines dieser Dinge scheint im Moment praktisch und relevant. Es mag eine gute Ablenkung sein, aber Menschen sterben. Menschen riskieren ihr Leben für Menschen, die sterben. Ein schöner Poang-Überzug wird das COVID-19-Virus oder auch nur die Angst, sich damit anzustecken, nicht abwehren. In diesem Moment beschloss ich, den Kampf aufzugeben. Es war Zeit, mich zu ergeben. Ich saß ruhig vor meiner Nähmaschine und schloss die Augen. Ich holte Luft. Ich dachte: „Lass dich treiben.“ Und wenn Sie an Zeichen oder Wunder glauben, war dies ein Moment. Innerhalb einer Minute googelte ich „Gesichtsmaskenmuster“. Und in einer Stunde hatte ich mein erstes Muster angefertigt.

Auf dem Boden meines Ateliers liegen haufenweise Säcke voller Stoffreste. Viele davon spende ich an wohltätige Zwecke wie Days For Girls , die Menstruationssets für Mädchen in Entwicklungsländern herstellen. An Materialien mangelt es mir nicht. Bevor die Schließung der Fabrik kam, konnte ich mir ein paar Rollen elastischer Kordeln sichern, die sich perfekt für Ohrschlaufen eignen. Jetzt habe ich also Zeit und Materialien – alles, was ich brauche, um so viele Gesichtsmasken wie möglich herzustellen.

Ich machte die Ankündigung meiner Freundin Claire, die zufällig eine großartige Sportbekleidungsdesignerin ist. Gemeinsam modifizierten wir das Online-Muster und nahmen einige Änderungen vor, um es den Stoffen anzupassen, die ich verwenden würde. Sie erwähnte, dass ihre Kollegen in China angeboten hätten, einige medizinische Masken zu schicken. Sie würde sie an ein nahe gelegenes Krankenhaus spenden. Ich dachte nicht, dass meine einfachen selbstgemachten Masken gut genug wären, aber nach einem Gespräch mit meiner Nachbarin Liz, einer Krankenschwester am UCLA-Krankenhaus, hilft im Moment alles. Also startete ich eine Spendenaktion, um so viele Masken wie möglich für das Gesundheitspersonal herzustellen. Und mit Claires Hilfe werden wir dafür sorgen, dass sie nicht nur gut aussehen, sondern auch entsprechend funktional sind.

Unten sehen Sie die erste Charge Masken, die ich dem UCLA-Krankenhaus gespendet habe. Es ist allgemein bekannt, dass einfache Stoffmasken nur wenig Schutz vor Viren und Krankheiten bieten, aber die Vorräte sind derzeit so knapp, dass alles funktioniert. Bitte spenden Sie eine kleine Menge, um dieses Projekt am Laufen zu halten, und bleiben Sie mit Updates auf dem Laufenden! SPENDEN SIE JETZT EINE MASKE.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die in dieser schwierigen Zeit kleine Unternehmen unterstützen. Es bedeutet mir so viel zu wissen, dass wir alle gemeinsam durch die Krise gehen. Indem wir uns jetzt auf die Bedürfnisse der anderen einstellen und ein wenig Initiative ergreifen, werden wir lernen, mit dem Strom zu schwimmen, die Welle zu reiten und gestärkt daraus hervorzugehen.

Ich wünsche Ihnen eine sichere und glückliche Quarantäne.

Hallo Michelle.